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Glossar für Verhandlungsverfahren im Facility Management

Verhandlungsverfahren: Begriffe und Definitionen im Überblick

Dieses Glossar bietet eine umfassende Sammlung von Begriffen und Definitionen für das Verhandlungsverfahren im Facility Management. Es dient als wertvolles Nachschlagewerk für Fachleute, die klare und präzise Terminologie benötigen. Mit einem Fokus auf Effizienz und Transparenz unterstützt es die Verbesserung der Kommunikation und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Ausschreibung

Eine förmliche Bekanntmachung durch eine öffentliche oder private Organisation, in der die Anforderungen und Kriterien für die Beschaffung bestimmter Dienstleistungen oder Produkte detailliert beschrieben werden. Ziel ist es, Angebote von qualifizierten Anbietern zu erhalten, die in einem transparenten und wettbewerbsorientierten Verfahren ausgewählt werden.

Angebot

Ein detailliertes Dokument, das von einem Anbieter im Rahmen einer Ausschreibung erstellt wird und die Bedingungen und Preise beschreibt, unter denen er die geforderten Dienstleistungen oder Produkte bereitstellen kann. Es enthält technische Spezifikationen, finanzielle Aspekte und Zeitpläne.

Angebotsöffnung

Der Prozess der formellen Öffnung und Auswertung der eingegangenen Angebote zu einem festgelegten Zeitpunkt. Dies erfolgt unter strengen Protokollen und häufig in Anwesenheit von Zeugen, um die Transparenz und Fairness des Verfahrens zu gewährleisten.

Auftrag

Die offizielle Zuweisung einer bestimmten Aufgabe oder eines Projekts an einen Anbieter nach Abschluss des Verhandlungsverfahrens. Dies beinhaltet die Unterzeichnung eines Vertrags, der alle Bedingungen und Anforderungen der Dienstleistung festlegt.

Bewertungsmatrix

Ein strukturiertes Bewertungsinstrument, das verwendet wird, um Angebote systematisch und objektiv anhand vorab festgelegter Kriterien zu vergleichen. Diese Matrix hilft dabei, die Stärken und Schwächen der verschiedenen Angebote zu analysieren und die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Bieterkonferenz

Ein Treffen, das im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens organisiert wird, bei dem alle interessierten Anbieter die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Klarstellungen zu den Ausschreibungsunterlagen zu erhalten. Dies fördert das Verständnis und die Transparenz und stellt sicher, dass alle Bieter über die gleichen Informationen verfügen.

Compliance

Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften, internen Richtlinien und ethischen Standards während des gesamten Vergabeprozesses. Dies umfasst auch die Einhaltung von Antikorruptions- und Antibestechungsgesetzen.

Controlling

Die kontinuierliche Überwachung und Steuerung der Vertragsdurchführung, um sicherzustellen, dass die vereinbarten Leistungen innerhalb der festgelegten Budget-, Qualitäts- und Zeitrahmen erbracht werden. Es umfasst auch die Überprüfung und Anpassung von Plänen und Strategien bei Bedarf.

Dienstleistungsbeschreibung

Eine detaillierte und spezifische Darstellung der geforderten Dienstleistungen, die als Grundlage für die Erstellung von Angeboten dient. Diese Beschreibung umfasst technische Spezifikationen, Qualitätsstandards und Leistungsziele.

Due Diligence

Eine gründliche Prüfung und Bewertung der Fähigkeiten und Ressourcen potenzieller Anbieter, um sicherzustellen, dass sie die Anforderungen der Ausschreibung erfüllen können. Diese Prüfung umfasst finanzielle Stabilität, technische Kompetenz und frühere Leistungsergebnisse.

Eignungsprüfung

Ein formeller Prozess zur Bewertung der grundsätzlichen Fähigkeit eines Anbieters, die geforderten Leistungen zu erbringen. Diese Prüfung erfolgt vor der eigentlichen Angebotsphase und basiert auf Kriterien wie finanzieller Stabilität, technischer Erfahrung und rechtlicher Zuverlässigkeit.

Erfüllungsgarantie

Eine vertragliche Verpflichtung des Anbieters, die vereinbarten Leistungen gemäß den festgelegten Bedingungen zu erbringen. Diese Garantie bietet der ausschreibenden Organisation Sicherheit und Schutz vor Nichterfüllung.

Facility Management

Ein umfassendes Konzept, das die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden und deren Infrastruktur umfasst. Ziel ist es, die Funktionalität, Sicherheit und Effizienz der Gebäudeumgebung zu gewährleisten. Dies schließt technische, infrastrukturelle und kaufmännische Dienstleistungen ein.

Fehlende Angabe

Bezeichnet Informationen oder Dokumente, die im eingereichten Angebot eines Anbieters fehlen und die nachgereicht werden müssen, um die Vollständigkeit des Angebots sicherzustellen. Dies kann Verzögerungen im Bewertungsprozess verursachen.

Geschäftsbedingungen

Die rechtlichen und kommerziellen Bedingungen eines Vertrags, die die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien regeln. Dazu gehören Zahlungsbedingungen, Haftungsregelungen und Kündigungsfristen.

Gesamtwirtschaftlichkeit

Ein umfassender Ansatz zur Bewertung der langfristigen Kosten und Nutzen eines Angebots. Dies geht über den unmittelbaren Preis hinaus und berücksichtigt Faktoren wie Betriebskosten, Wartungskosten und die erwartete Lebensdauer der Dienstleistungen oder Produkte.

Hauptauftragnehmer

Der primäre Anbieter, der den Vertrag mit der ausschreibenden Organisation abschließt und die Gesamtverantwortung für die Erbringung der vereinbarten Leistungen trägt. Er kann Teile der Arbeit an Subunternehmer vergeben, bleibt jedoch der Hauptansprechpartner.

Honorarordnung

Eine Struktur, die die Vergütung für die erbrachten Dienstleistungen festlegt. Sie definiert, wie und wann Zahlungen erfolgen, und kann feste Gebühren, Stundenlöhne oder leistungsbasierte Zahlungen umfassen.

Interessenbekundung

Eine formelle Erklärung eines Anbieters, dass er an der Teilnahme am Verhandlungsverfahren interessiert ist. Diese Bekundung erfolgt oft im Rahmen einer frühen Phase der Ausschreibung, um die Zahl der potenziellen Anbieter einzuschätzen.

Integrität

Die Aufrechterhaltung von Ehrlichkeit und ethischem Verhalten im gesamten Vergabeprozess. Dies umfasst Transparenz, Fairness und die Vermeidung von Interessenkonflikten.

Jahresabschluss

Ein Finanzdokument, das die finanzielle Lage und die Geschäftsergebnisse eines Unternehmens für ein Geschäftsjahr darstellt. Im Rahmen der Eignungsprüfung wird der Jahresabschluss genutzt, um die finanzielle Stabilität eines Anbieters zu bewerten.

Kosten-Nutzen-Analyse

Eine Methode zur systematischen Bewertung der wirtschaftlichen Vorzüge und Kosten eines Angebots. Ziel ist es, die beste Entscheidung auf Grundlage eines ausgewogenen Verhältnisses von Kosten und erwarteten Nutzen zu treffen.

Kontrollmechanismen

Verfahren und Prozesse zur Überwachung der Einhaltung von Vertragsbedingungen und zur Sicherstellung der Qualität der erbrachten Leistungen. Diese Mechanismen umfassen regelmäßige Inspektionen, Berichterstattung und Audits.

Leistungsverzeichnis

Eine detaillierte Liste der zu erbringenden Dienstleistungen, die als Grundlage für die Erstellung und Bewertung von Angeboten dient. Es enthält genaue Spezifikationen und Anforderungen, die erfüllt werden müssen.

Lieferantenauswahl

Der Prozess der Identifizierung, Bewertung und Auswahl der am besten geeigneten Anbieter für die ausgeschriebenen Dienstleistungen. Dies basiert auf einer umfassenden Analyse der Angebote, der Eignung und der Leistungsfähigkeit der Anbieter.

Mängelhaftung

Die Verpflichtung des Anbieters, für Mängel in den erbrachten Leistungen einzustehen und diese zu beheben. Diese Haftung ist in der Regel vertraglich geregelt und umfasst Garantien und Gewährleistungsfristen.

Mindestanforderungen

Die grundlegenden Kriterien, die ein Anbieter erfüllen muss, um am Verhandlungsverfahren teilnehmen zu können. Diese Anforderungen betreffen oft finanzielle Stabilität, technische Fähigkeiten und rechtliche Voraussetzungen.

Nachtragsmanagement

Die Verwaltung von Änderungen und Ergänzungen des ursprünglichen Vertrags, die während der Vertragslaufzeit erforderlich werden. Dies umfasst die Verhandlung und Dokumentation von Vertragsänderungen, um sicherzustellen, dass alle Parteien einverstanden sind.

Nutzungsdauer

Der Zeitraum, über den die Dienstleistungen oder Produkte genutzt werden sollen. Im Facility Management ist die Nutzungsdauer ein wichtiger Aspekt, da sie die langfristigen Kosten und die Lebenszyklusbewertung beeinflusst.

Objektüberwachung

Die regelmäßige Inspektion und Überwachung der erbrachten Dienstleistungen und der Anlagen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden. Diese Überwachung kann durch interne oder externe Audits erfolgen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Bewertung der Angemessenheit des Preises im Verhältnis zur Qualität und dem Umfang der angebotenen Dienstleistungen. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis stellt sicher, dass die Organisation den bestmöglichen Nutzen für ihre Ausgaben erhält.

Projektmanagement

Die Planung, Überwachung und Steuerung aller Aktivitäten, die zur Erfüllung der Vertragsanforderungen erforderlich sind. Dies umfasst die Koordination von Ressourcen, Zeitplänen und Budgets, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.

Qualitätsmanagement

Systeme und Prozesse zur Sicherstellung und Verbesserung der Qualität der erbrachten Dienstleistungen. Dies umfasst die Festlegung von Qualitätsstandards, regelmäßige Überprüfungen und die Implementierung von Verbesserungsmaßnahmen.

Rahmenvertrag

Ein Vertrag, der die allgemeinen Bedingungen für eine Reihe von zukünftigen Dienstleistungen festlegt, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgerufen werden können. Rahmenverträge bieten Flexibilität und ermöglichen es Organisationen, schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren.

Risikomanagement

Die Identifikation, Bewertung und Steuerung potenzieller Risiken, die den Erfolg des Vertrags beeinträchtigen könnten. Effektives Risikomanagement minimiert negative Auswirkungen und maximiert die Chancen für erfolgreiche Projektergebnisse.

SLA

Service-Level-Agreement. Eine vertragliche Vereinbarung, die die Leistungsanforderungen und -standards für die erbrachten Dienstleistungen festlegt. SLAs definieren messbare Kriterien für die Servicequalität und legen die Konsequenzen bei Nichterfüllung fest.

Subunternehmer

Ein Drittanbieter, der vom Hauptauftragnehmer beauftragt wird, einen Teil der vereinbarten Leistungen zu erbringen. Der Hauptauftragnehmer bleibt jedoch gegenüber der ausschreibenden Organisation verantwortlich.

Teilnahmewettbewerb

Ein Verfahren, bei dem potenzielle Anbieter zunächst ihre grundsätzliche Eignung nachweisen müssen, bevor sie zur Angebotsabgabe aufgefordert werden. Dieser Wettbewerb stellt sicher, dass nur qualifizierte Anbieter in die engere Auswahl kommen.

Unternehmensbewertung

Die Bewertung der finanziellen und operativen Leistungsfähigkeit eines Anbieters, oft als Teil der Eignungsprüfung. Diese Bewertung hilft, das Risiko einer Vertragsverletzung zu minimieren.

UVgO

Unterschwellenvergabeordnung. Ein rechtlicher Rahmen für die Vergabe öffentlicher Aufträge unterhalb bestimmter Schwellenwerte. Die UVgO regelt das Verfahren und stellt sicher, dass die Vergabe transparent, wettbewerbsorientiert und diskriminierungsfrei erfolgt.

Vertragsmanagement

Die Verwaltung und Überwachung aller Aspekte eines Vertrags von der Vergabe bis zum Abschluss. Ziel ist es, die Einhaltung aller Vertragsbedingungen sicherzustellen und potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu lösen.

Verhandlungsprotokoll

Eine formale Aufzeichnung der Verhandlungen zwischen der ausschreibenden Organisation und den Anbietern. Das Protokoll dokumentiert die besprochenen Punkte und Vereinbarungen und dient als Referenz für die Vertragsgestaltung.

Wirtschaftlichkeitsprüfung

Eine detaillierte Analyse der Kosten im Verhältnis zum Nutzen eines Angebots. Diese Prüfung hilft sicherzustellen, dass die Organisation die beste Wertschöpfung für ihr Budget erhält und die langfristigen Auswirkungen berücksichtigt werden.

Zuschlagskriterien

Die festgelegten Kriterien, nach denen die Angebote bewertet werden und die den Ausschlag für die Vergabe des Auftrags geben. Diese Kriterien umfassen Preis, Qualität, technische Kompetenz und weitere spezifische Anforderungen der ausschreibenden Organisation.